Bei meiner Exkursion im Norden unseres schönen Landes, habe ich auch die Deichziegen beobachten können. Diese kräftigen Tiere bewegen sich in kleinen Gruppen auf den Deichen entlang, wobei es immer ein Leittier gibt, welches einen gewissen Abstand zum Rest der Gruppe einhält.
Die Ziegen haben einen Gendefekt, der mit langen Züchtungsexperimenten durch die ostfriesiche Bevölkerung für die selbige zum Vorteil wurde:
Diese Tiere versuchen zwanghaft, Unregelmäßigkeiten in ihrer Umgebung auszugleichen. Wenn also ein Deich einen Schaden aufweist, durch Sturm und Hochwasser, so versuchen diese Tiere diesen mit ihrem Körper auszugleichen. Das Leittier koordiniert die Aktion und begibt sich dann direkt zum heimatliche Stall. Durch laute Geräusche wird der Deichgraf gewarnt, welcher dann auf dem Tier zur Schadensstelle reitet. In früheren Zeiten hat man dafür gerne weiße Ziegen gezüchtet um sie in der Nacht besser erkennen zu können.
Auf dem Bild erkennt man eine Gruppe junger Ziegen, welche gerade versuchen, ein abgerutschtes Deichstück auszugleichen. In dem Fall ist es ein Übungsdeich. Schön zu erkennen wie das Leittier etwas Distanz, vor der Gefahrenstelle, hält.
Der Sturm "Ignatz" tobt sich über Ostfriesland aus und da gilt es wieder für die Deichziegen aktiv zu werden. Nach letzten Erkenntnissen haben sie ihre Aufgabe gut erfüllt. Es scheint kein Deich Schaden genommen zu haben.
Diese Tierrasse ist sehr bedroht, da bei der letzten Zählung nur noch wenige Tiere gefunden wurden.
Gerne legen sie sich auch mit dem Kopf flach auf der Wiese um besser atmen zu können. Dies wirkt dann so als wären sie tot. Es kommt vor, dass abgeschossene Zugziegen mit ihnen verwechselt werden. Dies kann den besten Fachleuten passieren.
Leider liegen sie immer auf der rechten Seite, dies belastet den Lungenflügel und die Luftröhre, dadurch leiden sie sehr oft unter Schlafapnoe und versterben damit häufig und früh an Herzinfarkt oder Schlaganfall. Außerdem werden Fressfeinde durch die starke Geräuschentwicklung angelockt.
Diese possierliche Ziegenart hat ihren Namen durch die Geräusche mit denen sie andere Spezies warnen. Es sind Schnarrlaute, welche sich wie der laute Freilauf eines Fahrrades anhören. Die Evolution war hier sehr geschickt: In der heutigen Zeit reagiert z.B. der Homo sapiens nicht mehr auf natürliche Tierlaute, aber er bringt sich relativ schnell und konsequent in Sicherheit wenn er dieses Geräusch vernimmt!
Es ist schön zu sehen, dass auch auf Modellbahnanlagen Ziegen zu finden sind. In diesem Fall sollen es wohl Prachtziegen sein.
Ein Gastbeitrag von chaospunk
Wir können hier die nordfriesischen Gipfelziegen erkennen; sie modellieren mit ihren Hufen den Gipfel eines der höchsten Berge Nordfrieslands - das Sandebergmassiv (53m) - mit ihren Ausscheidungen düngt sie zeitgleich die enormen Baumriesen, die schon die Wikinger beeindruckten.
Um die Tiere nicht zu stressen, in den Sommermonaten gibt es sehr viel Kontakt mit Touristen, wurde das Photo aus größerer Entfernung aufgenommen.