Wie man sicher merkt, gehören die Zugziegen zu meiner Lieblingsgattung.
Auf dem Bild kann man schön die verschiedenen Stufen der farblichen Veränderung des Fells von Schwarz/Weiß über Braun/Weiß bis zu Uniweiß erkennen. Nach einem Übungsflug im Schwarm erholen sich die gut genährten Tiere auf den Wiesen von OWL.
Das Wiederkäuen hat im Übrigen bei diesen Ziegen noch eine zweite Bewandtnis:
Durch die großen Luftdruckuntertschiede in den verschiedenen Höhen müssen auch die Zugziegen Kaubewegungen machen um den Druck auf den Ohren zu beseitigen. Daher gibt es an verschiedenen Orten im Warburgerland den Spitznamen: Kaugummiziege!
Gestern noch vermisst, jetzt sind sie da!
Unsere Zugziegenherde.
Sie wirken ein wenig entkräftet vom langen Flug über die Alpen und kleiner geworden ist die Gruppe auch. Wahrscheinlich gab es wieder Zwischenfälle im südlichen Deutschland. Gerade in Coronazeiten und besonders im Lockdown wird den Tieren aufgelauert um Abwechslung in den tristen Alltag zu bekommen.
Es ist Mitte August und an verschiedenen Stellen OWL's sammeln sich die so genannten Zugziegen. Sie wirken wie nackt, da sie ihr normales bunte Fell zu dieser Jahreszeit ablegen. Dies hat zwei Gründe:
Einzelne Exemplare probieren den Flug allerdings schon viel zu früh, was dann auch eher unbeholfen wirkt. Ebenfalls ist die Tarnung eher als suboptimal zu bezeichnen:
Zugziege beim Flugversuch. Bild ohne Lizenz von Unbekannt!
Getarnter Schwarm Zugziegen
Trotz der hervorragenden Tarnung fallen trotzdem viele dieser faszinierenden Tiere in südlichen Bundesländern den traditionsbewussten Eingeborenen zum Opfer, welche die dort beliebte Nacktwurst herstellen.
Nacktwurstgericht PD Wikipedia
Da die Ziegen vor der Alpenquerung gezwungen sind, die nötigen Aufwinde abzuwarten, bilden sie mit ihrem hellen Fell am Boden einfache Ziele. Die Zugziegen haben eigentlich keine Feinde und sind sehr zutraulich. Daher ist es sehr einfach diese possierlichen Tiere zu schießen oder fangen.
einzelne Zugziege beim Grasen
Es freut mich besonders, dass wir euch auf dieser, wissenschaftlich angesehenen Webseite, exklusiv die Levitationsziegen zeigen können. Noch vor Spiegel, Bild oder Spektrum.
Von mir in der letzten Woche beobachtet und fotografisch festgehalten. Auch wenn es für wissenschaftliche Beweise vielleicht ein wenig verfrüht ist, möchte ich aber doch schon einmal eine These aufstellen, wie diese eleganten Tiere dies hinbekommen.
Es ist im Grunde ganz einfach: Die Natur bedient sich dem berühmten Hummelprinzip. Die Tiere wissen gar nicht, dass sie flugunfähig sind und können sich somit einfach durch die Luft bewegen.
Hinweis:
Diese Ziegenart ist nicht verwand mit den Nackt - bzw. Zugziegen. Diese bedienen sich ja des normalen Auftriebes und der Rückstoßtechnik um sich in der Luft zu halten.
Siehe auch: Nacktziegen
Hurra, ganz frisch gesichtet:
Der Schwarm Zugziegen ist wieder zurück. Am Fell kann man sehr gut den strapaziösen Flug erkennen. Einzelne haben aber schon das Sommerkleid angezogen.
Der Schwarm scheint ein wenig dezimiert zu sein, aber bei der anstrengenden Reise über die Alpen gibt es jedes Jahr Verluste zu beklagen
Diese Tierrasse ist sehr bedroht, da bei der letzten Zählung nur noch wenige Tiere gefunden wurden.
Gerne legen sie sich auch mit dem Kopf flach auf der Wiese um besser atmen zu können. Dies wirkt dann so als wären sie tot. Es kommt vor, dass abgeschossene Zugziegen mit ihnen verwechselt werden. Dies kann den besten Fachleuten passieren.
Leider liegen sie immer auf der rechten Seite, dies belastet den Lungenflügel und die Luftröhre, dadurch leiden sie sehr oft unter Schlafapnoe und versterben damit häufig und früh an Herzinfarkt oder Schlaganfall. Außerdem werden Fressfeinde durch die starke Geräuschentwicklung angelockt.